Ohrkerzen
Die Behandlung mit Ohrkerzen ist unabhängig voneinander von Indianern und Asiaten vor etwa 1000 Jahren entwickelt worden und findet auch in Europa immer mehr Verbreitung. Die Ohrkerzen sind mit Bienenwachs getränkte Baumwollröhren von etwa 20 cm Länge, die auf den äußeren Gehörgang gesetzt und dort abgebrannt werden. Der dabei entstehende Kamineffekt schafft ein angenehmes Wärmegefühl im Ohrbereich. Die Ohrkerzen können auch zusätzlich mit Aromaessenzen verarbeitet sein und haben dann entsprechend den Aromen noch intensivere Wirkung. Ich empfehle die Ohrkerzen bei:
- diffusen Ohrgeräuschen, Ohrensausen, Ohrenschmerzen unklarer Genese, chronischen Ohrbeschwerden, Hörschwächen (akut oder altersbedingt), Tinnitus
- Kopfdruck, Migräne, Spannungskopfschmerz
- Schnupfen, Stockschnupfen, Heuschnupfen
- Lymphstauungen im Hals- und Nackenbereich
- Infektanfälligkeit
- Nervosität, Unruhezuständen, Einschlafstörungen
Bei Trommelfellperforation und eitrigen/hochentzündlichen Prozessen sowie Pilzinfektionen im äußeren Gehörgang dürfen keine Ohrkerzen gesetzt werden.
Durchführung:
Es ist üblich, dass die Ohrkerzen von einer zweiten Person (Familienangehörige, Freundin) gesetzt und während der Brenndauer gehalten werden. Bei der Eigenbehandlung besteht immer das Risiko, dass die Kerze nicht richtig abschließt oder dass die Haare Feuer fangen. Die zu Behandelnde liegt auf der Seite, so daß sich der Gehörgang in senkrechter Lage befindet. Die Ohrkerze wird entzündet und mit der nicht brennenden Seite mit leichtem Druck und einer Drehbewegung in den äußeren Gehörgang eingeführt. Wichtig ist, daß die Ohrkerze so dicht im Gehörgang sitzt, daß seitlich kein Rauch austreten kann. Es gibt Kerzen mit verschiedenen Durchmessern (5, 6 oder 7 mm). Es ist wichtig, die Kerzen zu wählen, die für die Betreffende passend sind, da sonst der Unterdruck nicht gewährleistet ist. Sollte doch Rauch austreten, muss die Position der Ohrkerze korrigiert werden, bis kein Rauch mehr austritt. Die Ohrkerze muss beim Abbrennen immer senkrecht gehalten werden, am besten zwischen dem Zeige- und Mittelfinger, dann kann die Hand flach hinter dem Ohr auf den Kopf gelegt werden. Die durchschnittliche Brenndauer einer Kerze liegt zwischen 7 und 12 Minuten. Es sollten immer beide Ohren behandelt und im Anschluss noch etwas nachgeruht werden. Je nach Qualität der Ohrkerzen können sich im äußeren Gehörgang Ascherückstände ansammeln, die möglichst mit einem Ohrreiniger (gibt es in Apotheken und Drogerien), nie mit Wattestäbchen entfernt werden.
Birgit Turski, Heilpraktikerin